Die SPD Gera fordert die Geraer Oberbürgermeisterin auf, den Beschlussvorschlag zur Schließung des Museums für Angewandte Kunst (MAK) von der Tagesordnung der Stadtratssitzung zu nehmen. Anlass ist die wiederholte Aufforderung des Thüringer Museumsverbands das Museum zu erhalten.
„Der Verband hat ausdrücklich seine Hilfe bei der Suche nach Lösungen zum Erhalt des Museums angeboten. Die Stadt muss das Hilfsangebot annehmen“, so SPD-Kulturexpertin Hannelore Hauschild. Der Verband hatte in einem Brief an die Stadtratsmitglieder eine Vereinsträgerschaft mit städtischem Zuschuss für den Betrieb vorgeschlagen.
Laut Verbandspräsident Günter Schuchardt spart die Stadt maximal 40.000 Euro durch die Schließung, während die Verwaltung von 260.000 Euro ausgeht. Schuchardt hatte das MAK als eine der wichtigsten musealen Einrichtungen des Landes bezeichnet. Es wurde darauf verwiesen, dass die Immobilie, für die das Museum Miete zahlt, einer städtischen Gesellschaft gehört.
Auf Grund des Platzmangels in der Orangerie könnten Teile der Sammlung nicht ausgestellt werden. Es müsste ein klimatisiertes und gesichertes Depot gemietet werden. Künftige Stiftungen und Schenkungen seien ausgeschlossen, Bildungsangebote würden entfallen. Derzeit laufen die Verhandlungen mit dem Förderverein „Freunde des Ferberschen Hauses“.
„Die SPD fordert deshalb: 1. Den Beschlussvorschlag von der Tagesordnung der Stadtratssitzung zu nehmen, 2. Das Hilfsangebot des Thüringer Museumsverbands anzunehmen, 3. Dem Verein „Freunde des Ferberschen Hauses“ mehr Zeit zur Rettung zu gewähren, 4. Mittelfristig ein neues Museumskonzept aufzustellen, um eine tragfähige Gesamtkonzeption für die Stadt zu erhalten“, so Hauschild.
„Die Schließung des MAK im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes würde den Verlust eines über die Stadt und Thüringen hinaus bekannten Kunstmuseums bedeuten. Die Absicht, Teile der Sammlungen von Fall zu Fall in anderen Häusern auszustellen, ist keine akzeptable Lösung. Das verursacht neue Kosten und damit ist zu befürchten, dass die Sammlungen im Depot verbleiben und der Öffentlichkeit vorenthalten werden.“