Die SPD sieht die Entscheidung, das Wismutkrankenhaus zur Nutzung für Flüchtlinge bereitzustellen, überwiegend positiv. Der Kreisverband diskutierte diese Lösung schon seit Monaten. "Wir haben im Vorstand darüber gesprochen, was wir von dem aktuellen Flüchtlingszustrom und der Nutzung des ehemaligen Krankenhauses halten. Dabei ist klar: Wenn viele Menschen auf engstem Raum zusammenleben, kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Konflikten. Trotzdem sehen wir die Entscheidung positiv, weil wir einerseits ausnahmsweise einmal dem Land helfen und andererseits einen konkreten Nutzen aus dieser Situation ziehen", argumentiert Vorstandsmitglied Karina Beckhaus.
Seit Jahren war klar, dass das Wismutkrankenhaus an die Stadt zurückfällt und diese dann Kosten für den Unterhalt schultern müsse. Die Vermietung des Hauses bringe der Stadt einen Millionenbetrag im Jahr. Hinzu komme, dass die Flüchtlinge als zusätzliche Einwohner für die Stadt gelten und Gera langfristig höhere Summen vom Land erhalte, weil Gelder nach Einwohnerzahl verteilt werden. Positive Effekte auf dem Arbeitsmarkt in Gera seien ebenfalls zu verzeichnen, da Mitarbeiter für Sicherheitsdienste, Essensvergabe und Betreuung der Flüchtlinge eingestellt werden.
Da es sich um eine Erstaufnahmesstelle des Landes handele, lägen die Kosten beim Land und nicht bei der Stadt. Da die Einwohnerzahl der Stadt sinke, sei es sinnvoll, so viele Flüchtlinge wie möglich zum Bleiben zu animieren. Es gelte nun, durch aktives Handeln die Bewohner der Erstaufnahmestelle an so vielen Stellen wie möglich in die Stadt zu integrieren. Dies könnten zum Beispiel Veinbarungen mit Sportvereinen sein.