Der SPD-Ortsverein Gera Ost und die Jusos Gera haben auch in diesem Jahr anlässlich des 9. November an die Geraer Opfer nationalsozialistischer Verfolgung erinnert. Dafür polierten sie am Sonntag ausgewählte Stolpersteine in der ganzen Stadt.
"Der 9. November ist ein geschichtsträchtiger Tag für Deutschland. Viele verbinden mit ihm den Tag, an dem die Mauer fiel. Das ist gut so.
Doch es ist eben auch das Datum, an dem im Jahr 1938 die sogenannten Novemberpogrome stattfanden. Jüdische Geschäfte, Wohnungen und Synagogen wurden beschmiert, zerstört und gebrandschatzt. Auch in Gera!"
"Mit unserer traditionellen Aktion wollen wir daran erinnern, welche Ausmaße Faschismus und Antisemitismus annehmen können", so Peter Glotz, Vorsitzender des Ortsvereins.
Die SPD-Mitglieder um Landtagskandidat Florian Rumplasch reinigten und polierten die Stolpersteine, sodass diese wieder besser zu sehen und die Inschriften besser zu lesen sind. Anschließend legten sie eine Rose nieder. Die Mitglieder erinnerten jeweils einzeln und in stillem Gedenken an die Menschen aus Gera, die von den Nationalsozialisten enteignet, vertrieben, deportiert und ermordet wurden.
Bereits in den Jahren 2018 und 2019 waren Geraer Sozialdemokraten am 9. November unterwegs und hatte die kleinen Gedenktafeln poliert, die vom Künstler Gunter Demnig erdacht wurden.

Foto: Florian Rumplasch am Stolperstein zu Ehren von Rudolf Scheffel, einem 1943 von den Nationalsozialisten hingerichteten Widerstandskämpfer (Rudolf-Scheffel-Straße 18)