In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden verübt. Dabei wurden vom 7. bis 13. November 1938 etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben.
Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, von denen Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben. Nicht vergessen darf man, wie menschenverachtend sich nationalsozialistisches Gedankengut auch in Gera ausgewirkt hat. Auch nicht in Vergessenheit geraten, sollte der Deportationszug, der durch Gera lief. So wurden 1942 48 Geraer Bürger in Massenvernichtungslager deportiert.
„So ein menschenverachtendes und intolerantes System darf sich nie wieder unter der Bevölkerung ausbreiten“, so Fraktionsvorsitzender Armin Allgäuer.
So sind Gedenktage die richtige Gelegenheit sich diese Problematik immer wieder bewusst zu machen und auch die folgenden Generationen zu warnen. Auch die erst kürzlich enthüllte Gedenktafel am Geraer Hauptbahnhof, für die jüdischen Familien, die von Gera deportiert wurden, ist ein wichtiger Bestandteil, um nicht zu vergessen. „Für diesen Einsatz gilt unser Dank vor allem dem IKV und dem Jüdisch-deutsche Kulturverein Gera“, so Tanja Thoß Geschäftsführerin der SPD-Fraktion.
Dies soll auch ein deutliches Zeichen an die Stadt sein, sich gegen heutigen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Gerade in Hinblick auf das sich mittlerweile jährlich wiederholende Konzert der NPD. „Mit Sorge betrachten wir den Zuspruch und die Vermittlung rechtsextremen Denkens“, erklärt Thomas Weil SPD-Fraktion. „Die Geschichte lehrt uns, wie viele Opfer ein so gefährliches Gedankengut gebracht hat“, Allgäuer abschließend.
Unser aller Ziel muss es sein, Gera gemeinsam tolerant und weltoffen zu gestalten.