Die Geraer SPD begrüßt das Umdenken der CDU in deren Bildungsantrag bei ihrem Parteitag in Gera. „In der Vergangenheit hat die CDU regelmäßig in der Landesregierung die Neueinstellung von Lehrern blockiert. Nun fordert die CDU mehr Lehrer für Thüringen. Wir begrüßen diese Einsicht, die aber auch mit Taten untersetzt werden muss“, so SPD-Kreisvorsitzender Tilo Wetzel.
Die angekündigte Unterrichtsgarantie ist aus Sicht der Geraer SPD eine Mogelpackung, betrachtet man die tatsächlichen Handlungen der CDU in der Landesregierung. Die CDU habe den Lehrermangel in Thüringen zu verantworten, weil sie die Einstellung junger Lehrer über Jahre unterlassen hatte. Diesen Mangel müsse nun Kultusminister Matschie mühsam korrigieren.
Es sei sehr widersprüchlich, dass jetzt diejenigen die Neueinstellung von 500 Lehrerinnen und Lehrern fordern, die über viele Jahre die Hoheit über das Kultusministerium inne hatten und in dieser Zeit eine vernünftige Personalplanung versäumten. Auch in der aktuellen Landesregierung sei es CDU-Finanzminister Voss gewesen, der bis zuletzt den aktuellen Einstellungskorridor von 800 neuen Lehrern in den Jahren 2013 und 2014 verhindern wollte.
„Viele moderne Schulkonzepte, wie die Umsetzung von Gemeinschaftsschulen oder die Inklusion, sind nur mit einer ausreichenden Personalausstattung zu leisten. CDU-Kultusminister in Thüringen stellten lange Zeit fast keine Lehrer ein. Für die SPD ist es nun eine große Herausforderung, dieses Versäumnis innerhalb von fünf Jahre wieder abzubauen.“, erklärte Wetzel.
Man unterstütze die Forderungen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nach noch mehr Lehrerstellen – auch um eine Verjüngung der Thüringer Lehrerschaft zu erreichen. Die CDU müsse ihren Widerstand in dieser Frage aufgeben. „Verbale Bekenntnisse reichen nicht. Die Konservativen müssen auch zu Taten in der Landesregierung bereit sein.“ Wetzel erinnert daran, dass die CDU als Alleinregierung im Jahr 2008 ganze 8 Lehrer einstellte.